Black Shape Of Nexus
Negative Black
Text: Jan Schwarzkamp
Wer soll das tragen? Wer steht das durch, ohne zu ächzen und zu stöhnen? Black Shape Of Nexus machen es einem nicht leicht. Man muss “Negative Black” stemmen können. Auf das Album passt keine weitere Sekunde Musik, rien ne va plus bei 79:54 Minuten. Doch für Übertreibung ist die Band aus Mannheim bekannt. Songs unter zehn Minuten? Nur, wenn es sein muss. Muss es aber nicht. Und so mäandern sie sich einen Ast. 20 Minuten? 22 Minuten? Alles kein Problem. Zu sechst kann man einiges erarbeiten. Denn zwischen die üblichen, aber einnehmenden, einlullenden Sludge’n’Doom-Gebirge passen bei Black Shape Of Nexus immer noch eine Extraportion Drone und Noise. Darum kümmern sich Sänger Malte Seidel und Keyboarder Jan Wolf. Und so gibt sich “Negative Black” mit “Illinois” direkt angriffslustig. 37 Sekunden schrilles Feedback, bevor Bass und Schlagzeug einsetzen. Der Rest sind weitere fünfeinhalb Minuten Schrottpresse, die vor allem dem zweiten Teil des Songtitels alle Ehre machen würden, wenn Black Shape Of Nexus wie Sufjan Stevens noch ein e dranhängen würden. Hat man sich durchgekämpft – oder genervt geskippt – gibt es Kontur mit Gitarrenriffs und Rhythmen, an denen man sich festhalten kann. Wenn man denn dem endlosen Malstrom gewachsen ist. Nachdem etwa “10000 ?F” zwölf Minuten lang Sodom und Gomorra heraufbeschworen hat, paart sich das Stück mit einem Zahnarztbesuch und dröhnt sich fortan schrill und langsam zu Tode. Minutenlang! Down-Tempo. Anti-Musik. Depression in Tat und Ton. “Negative Black” sollte mit einer Packungsbeilage erscheinen, die Risiken und Nebenwirkungen auflistet.
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