Von den fettesten Vorlagen der 70er und 80er Jahre lieh sich die britische Band die Seele und gigantische Riffs. Aus der Tierwelt hat sie die lustigen Namen: Der Sänger nennt sich Spider, am Schlagzeug sitzt Tiger, Fox spielt Bass, die beiden Gitarren gehorchen Owl und Dark Shark. Nicht frei von Selbstironie leisten die Black Spiders mit “Sons Of The North” einen donnernden Schwur auf die Unsterblichkeit des malmenden Monsters ab, das einst Black Sabbath, Led Zeppelin oder The Cult heraufbeschworen haben. Die Spiders arbeiten dabei ohne Netz und falsche Bescheidenheit, ohne doppelten Boden und Gewissensbisse: Recycling ist ihr Rezept, “Sons Of The North” wirkt wie ein Puzzle aus handverlesenen Teilen von Led Zeppelin III, Sabbath Bloody Sabbath oder Electric. Auch wenn die Black Spiders weder das Rad noch den Rock, das Riff noch den Roll neu erfinden: “Sons Of The North” grollt wie ein Donnern, das in der traditionsbewussten Ecke der Stoner-Rock-Szene nachhallt. Etwa mit “Easy Peasy” und einem superschwergewichten Riff, das so breitbeinig daherwankt wie ein Leichtmatrose auf Landgang. “Medusas Eyes” hat hämmernde Drums im Nacken, “KISS Tried To Kill Me” eine schwarz-weiße Make-up-Maske im Gesicht und “St. Peter” definitiv den Blues. Der Sound ist tiefergelegt, der Drive auf träges Truck-Tempo gedrosselt. Um Ethanol-Anteile im Sprit scheren sich die Black Spiders einen Dreck: “Sons Of The North” tankt nichts als alten, schweren LKW-Diesel und wummert genau so.
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