Und wie viele spannende Bands willst Du eigentlich noch aus dem Ärmel schütteln? Ist das ein Insel-Virus, gar eine Epidemie, die da um sich greift? Langsam bekommt man es doch wirklich mit der Angst zu tun. Vor allem, weil hier nahezu alle Variationen abgedeckt werden, kaum eine Band wie die andere klingt, und trotzdem alle miteinander könn(t)en. Blakfish aus Birmingham sind auch so ein Männer-Quartett Anfang 20, das auf der einen Seite mit einer Frische und Leichtigkeit an die Sache herangeht, dass es sofort mitreißt, seine musikalischen Ambitionen auf der anderen Seite aber so ernst nimmt, dass es auch auf Dauer spannend bleibt. Blakfish nennen ihren Mix aus Post-Punk und -Hardcore auch gerne mal “Naughty Indie”, und das trifft es letztendlich ziemlich gut, klingen sie mit ihren Frickeleien doch häufiger wie die “Indie”-Variante von The Fall Of Troy. Wo Kollegen wie Gallows oder Ghost Of A Thousand alles niederreißen, tanzen sie stilsicher inmitten der Trümmer. So ergänzen sie nicht nur die blühende britische Hardcore-Landschaft um ein eigenwilliges Gewächs, sondern zeigen auch dem in stylischer Pose erstarrten Britpop-Nachwuchs, dass es nicht verboten ist, auch noch gute Songs zu schreiben und am Instrument mal etwas zu wagen.