Politische Protest-Songs hätten laut der Band aus Lyon nur so lange eine Daseinsberechtigung, bis die Privilegierten die Schwächeren nicht mehr ausnützen würden, weswegen sich ihr Debüt auf textlicher Ebene auf klare Stellungnahmen gegen den momentanen Rechtsdruck konzentriert. Im Gegensatz zu den ersten EPs der Band werden die von der rauen Stimme von Gitarrist Nico getragenen Parolen aber häufig in dichte Nebelschwaden aus kreisenden Gitarren und körnigen Synthesizern getaucht. Mag dieser Sound stellenweise auch beeindruckend nah an die glorreichen Hochzeiten des Post-Punks heranreichen, kaschieren die minimalen Nuancen zwischen Punk (“Towards The End”) und Atmosphäre (“Ruined Trajectory”) die spannungsarme Stagnation von “Functionally Extinct” nur unzureichend. Es hapert sowohl beim Gesang als auch bei den melancholischen Melodien an jeglicher Form von Klimax. In knapp 40 Minuten erschaffen Bleakness viel mehr eine finstere Kulisse, vor der die pointiert-pessimistischen Texte à la “Nothing has changed” (“Grand Promises”) wirkungsvoll inszeniert werden. Bevor die Erinnerungswürdigkeit des französischen Trios aber dem titelgebenden Schicksal erliegt und ausstirbt, sollten sie für den nächsten Post-Punk-Ausflug noch einen funktionierenden Wegweiser einpacken