Diese Rezension gleicht eher einem 20-Ohren-Test, denn obschon ich versucht war zu jubeln, als ich dieses Album bekam, holten mich Freunde auf den Teppich zurück. So mußte ich dann nach genauerem Sezieren der Songs eingestehen, daß der Name Blondie gewaltig blendet. Zu schnell war ich beeindruckt davon, daß die Punkrock-Geronten immer noch so zeitgemäße Songs schreiben können, besser als ihre eigenen Kinder, mögen sie nun Hole oder Garbage heißen. Das Album ist im Groben melodiöse Popmusik, der Opener Screaming Skin” ein satter Ohrwurm mit Ska-Einflüssen; Forgive And Forget” lebt von der Keyboard-Melodie und dem herzerweichenden Gesang. Ebenso hitverdächtig ist Maria” – verziert mit Kastagnetten und Glöckchen wirkt der Track präpariert für die Ewigkeit. Der Titelsong No Exit” erinnert mit seinen schweren Gitarren und Rap-Einlagen an Puff Daddys Come With Me”. Leider folgen nach der ersten Hälfte des Albums schlechte Transformationen alter Blondie-Ideen. Füllwerk vergangener Tage, das es ins nächste Jahrtausend schaffen soll, aber nur schwermütig und belanglos ist. Die Luft ist nach 30 Minuten raus, auch wenn jetzt noch ein bißchen Country oder Chorgesang in zweifelsfrei gute Melodien eingefügt wird. Dies hier ist zwar nicht das Gegenteil von gut, aber irgendwie doch nur gutgemeint.
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