Das Problem ist dasselbe wie bei Jethro Tull: Querflöten können sehr anstrengend klingen, vor allem, wenn sie laut gespielt werden, und stechen dann aus der üblichen Bandkonstellation von Gitarre, Bass und Schlagzeug stark hervor. “The Eldritch Dark” ist psychedelischer, düsterer Rock oder auch Folkrock, denn neben der Querflöte, gespielt von Frontfrau Alia OBrien, kommen noch Orgel und Geige zum Einsatz. Trotz dieser Folk-Elemente erinnern “Blood Ceremony” sehr an The Devils Blood: Die Songs sind melodieorientiert, es singt eine Frau, die Texte sind okkult. So überzeugt von Satan wie The Devils Blood scheint die Band allerdings nicht zu sein, eher wirken Blood Ceremony wie eine ungefährlichere Hippie-Version der Teufelsanbeter. Dieser Hippie-Vibe hat auch damit zu tun, dass Blood Ceremony an manchen Stellen nicht mehr weit weg sind vom Flower-Power-Sound, den The Mamas And The Papas mit “California Dreamin” kultivierten – einem Song, der ebenfalls ein Querflötensolo hat und einen LoFi-Sound, dem Blood Ceremony wiederum nacheifern. Zum Teil übertreibt es die Band damit, beispielsweise wenn “Goodbye Gemini” so scheppert, dass es rauscht und klingt, als wäre etwas mit den Lautsprechern nicht in Ordnung. Der Stimmung tut das keinen Abbruch: Blood Ceremony wirken authentisch, die Songs machen Spaß, hier und da stört die Querflöte, aber das ist wohl Geschmackssache oder zumindest eine Frage jahrzehntelang gebildeter Hörgewohnheiten.
weitere Platten
Lord Of Misrule
VÖ: 25.03.2016
Living With The Ancients
VÖ: 11.03.2011