Und genau diese Bandbreite macht der Opener “Pissed Off And Slighty Offended!” direkt und ohne Umschweife deutlich. Sängerin Silje Tombre schreit und brüllt und singt sich durch Hardcore-Wände, bis sie die Tür zum Punk-Refrain findet, kurz reinschaut und in irgendeiner staubigen Ecke dann doch noch Synthesizer und eine Akustikgitarre entdeckt. Das klingt auf dem Papier sicherlich total wirr und geschmacklos, fühlt sich bei Blood Command aber einfach richtig, stimmig und frisch an. Tombre trägt mit ihrer wundervollen Stimme genug Glaubwürdigkeit in sich, um sowohl die wütenden wie auch die wirklich schönen, cleanen Gesangspassagen überzeugend rüberzubringen. Das wirkt nie gekünstelt wütend oder prollig, das passt einfach vorne und hinten. Dafür darf sich auch der Rest von Blood Command auf die Schulter klopfen, der den Stilmix der Band eingängig und dissonant, chaotisch und strukturiert und dennoch klischeefrei und spannend inszeniert. Da kann dann ein Singalong wie “High Five For Life” erhobenen Hauptes neben einem Brechmann wie “March Of The Swan Elite” stehen und muss sich auch vorm “Cult Of The New Beat” keinesfalls verstecken. Blood Command wollten mit “Funeral Beach” perfektionistisch sein, so Tombre. Jeder Gitarrensound und jeder Gesangspart sollte sorgfältig ausgewählt, alles durchdacht sein. Das ist ihnen gelungen, auf ganzer Linie. “Funeral Beach” ist so, wie es sein soll. Brutal und schön, hart und herzlich.
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