Musikalisch zieht es Laura-Mary Carter und Steven Ansell dagegen durchaus in für sie neue Gefilde. Kaum eine Spur mehr vom Noise, Punk und Grunge zitierenden Indie- und Alternative Rock, der in den vergangenen 17 Jahren die Veröffentlichungen des Duos dominierte. “Ghosts On Tape” versammelt schwarz verhüllten Indie- und Elektropop, der die klassische Rock-Instrumentierung weitgehend durch Synthies und Samples ersetzt. Trotz des schweren Themas sind die meist im Midtempo angesiedelten Stücke groovig, oft tanzbar und auf düstere Art sexy. Allen voran “Morbid Fascination”, das dank des einprägsamen Refrains und Keyboard-Motivs einen der stärksten Momente der Platte bereithält und beweist, dass Blood Red Shoes ein Händchen für Melodien, Arrangements und Dynamik haben. Zu hören auch im Opener “Comply”, der sich über dreieinhalb Minuten stetig steigert und einen in einen emotionalen Strudel zieht. Allerdings stechen nicht viele Songs auf diese Art heraus. Das ist die Schwäche von “Ghosts On Tape”, die man auch so manchen der als Inspiration dienenden True-Crime-Dokus attestieren kann: Man fühlt sich kurzzeitig gut unterhalten, lange im Gedächtnis haften bleibt der Inhalt jedoch nicht.
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