Starke Nerven sind angesichts eines Bloodhound Gang-Albums unerlässlich, mitunter werden aber selbst die Nervenstränge eines Fans überstrapaziert. Natürlich ist das Absicht, trotzdem mag man sich nicht die Anmerkung verkneifen, dass hier etwas weniger vielleicht mehr gewesen wäre. Denn zwei Songs können einem hier tatsächlich gehörig auf den Sack gehen. Da wäre zum einen Mope”, für das man den reichlich ausgelutschten Relax”-Chorus von Frankie Goes To Hollywood recycelt, zum anderen Right Turn Clyde”, wo das Gehör mit opernhaftem Gesang auf die Belastungsprobe gestellt wird. Der Rest von Hooray For Boobies” ist dann aber doch ziemlich großartig ausgefallen. Gleich der Opener I Hope You Die” rockt ordentlich nach vorne und zeigt Jimmy Pop lyrisch von seiner besten Seite. An der Rock-Front überzeugen zudem Vagina”, der vielleicht beste Weezer-Song seit drei Jahren, die Sports-Metal-Parodie Yummy Down On This”, die schlichte Porno-Punk-Hymne The Ballad Of Chasey Laine” oder auch das dramatisch aufgeblasene Most Likely To Suck”. Höhepunkte sind daneben der schlüpfrige Disco-Stomper The Bad Touch”, mit dem die Gang endgültig die Spitze der Charts erobern sollte, und das an Widerwärtigkeit kaum noch zu übertreffende A Lap Dance Is Always Better When The Stripper Is Crying”. Alles in allem hat die Bloodhound Gang ihre Mission also erfüllt: Hooray For Boobies” ist ein Meilenstein des schlechten Geschmacks. Und dafür kann man sie lieben oder hassen.
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