Nein, besonders innovativ oder tiefsinnig ist auch das zweite Album der Bloodhound Gang nicht ausgefallen, zumindest aber äußerst unterhaltsam. Lag der Schwerpunkt des Debüts “Use Your Finger” noch beim HipHop, so kommt “One Fierce Beer Coaster” deutlich gitarrenlastiger und abwechslungsreicher daher – was nicht zuletzt daran liegen dürfte, daß hier mittlerweile eine komplette Band am Start ist. Los geht`s mit dem recht straighten “Kiss Me Where It Smells Funny”, gleich anschließend wird tief in die Bad-Taste-Kiste gegriffen: “Lift Your Head High” wartet mit Italo-House-Pianos und Handclaps auf. “Fire Water Burn” klingt dann nach Indie-Verarsche, “I Wish I Was Queer So I Could Get Chicks” ist eine flotte Punkrock-Nummer und so geht`s ohne Respekt vor irgendwelchen Stilgrenzen weiter: Seine Vorliebe für die Achtziger offenbart Chefrapper Jimmy Pop Ali spätestens mit “Boom”, das mit seinen Keyboardsounds stark an Gary Numan erinnert. “Asleep At The Wheel” ist dann Billig-HipHop mit Gröl-Refrain, und mit Run DMCs “It`s Tricky” gibt`s auch diesmal wieder eine lustige Coverversion. Bleibt abschließend eigentlich nur zu sagen, daß sich niemand von Jimmy Pop Alis Texten angepisst fühlen sollte, schließlich nimmt der Gute sich selbst auch nicht ernst. Habenswert!
weitere Platten
Hard-Off
VÖ: 18.12.2015
Hefty Fine
VÖ: 23.09.2005
Use Your Fingers
VÖ: 30.11.1999
Hooray For Boobies
VÖ: 01.01.1999
One Fierce Beer Coaster (Platten der Neunziger)
VÖ: 01.01.1996