Eine der genreprägenden Metalcore-Herden meldet sich zurück und leidet, mosht und pumpt, als ob es die letzten fünf Jahre, in denen man nicht existierte, nie gegeben hätte.
Manchmal ist es gut, wenn sich eine Band nicht weiterentwickelt. Manchmal ist es gut, wenn man als Fan genau das bekommt, was man erwartet. Bloodlet haben eine Platte gemacht, die nahtlos an ihr Meisterwerk “The Seraphim Fall” anknüpft, ohne das einmal gefundene Konzept langweilig auszuwalzen. Mal ehrlich, wie viele Bands schaffen es wirklich, eine dritte Platte so klingen zu lassen, als wäre es die erste? Wie viele Bands haben nach so vielen Jahren noch eine so unglaubliche Wut im Bauch, dass man sich unter dem Druck, den sie erzeugen, glatt die Haare fönen könnte? Bloodlet 2002 sind Schmerz, Leiden, Katharsis, aber im Gegensatz zu ihren Kollegen von der `Hydrahead`- oder `Relapse`-Front zählt Groove bei ihnen alles. Und wenn Sänger Scott Angelacos, der ein echter Witzbold sein soll, sich in “Learn To Fly: Descent” die Brust aufreißt, um seine Seele zu zeigen, dann sollte sich die Konkurrenz verdammt warm anziehen. Denn dieser ruhige, fast balladeske Titel lässt sogar die Wirkung der Haudrauf-Kanonaden des übrigen Albums verblassen.
weitere Platten
The Seraphim Falls
VÖ: 01.01.1998