Denn Simple Pleasures knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Mitunter tendieren die Norweger – wie beispielsweise bei Just One More – sogar in Richtung Selbstzitat, was man ihnen aber gerne verzeiht, da das neue Material ähnliches Hitpotenzial aufweist wie die Songs des Debütalbums. Mit der schmissigen Partyhymne Ultimate High ist ihnen sogar der bisherige Höhepunkt ihres Schaffens gelungen. Jedenfalls hat ja wohl niemand ernsthaft eine Neuerfindung von kompaktem RocknRoll-Riffing und hymnischen Mitgröl-Gesängen erwartet. Wie auch bei Danko Jones bewegt sich der Bloodlights-Sound weiter in dem bewährten Rahmen, dessen Ecken von AC/DC, Sex Pistols, Thin Lizzy und Motörhead gebildet werden. Beim Kracher Off The Track röhrt Bandboss Captain Poon in der Strophe sogar annähernd wie Lemmy Kilmister. Über die gesamte Albumdistanz betrachtet, kann man dem gelernten Gitarristen durchaus Fortschritte im gesanglichen Bereich attestieren, auch wenn Gluecifer-Fans weiterhin Biff Malibus prägnantes Organ vermissen werden. Poons Stimme lässt zwar keine Gläser zerspringen, doch versteht er es, mit seinen bescheidenen Mitteln so geschickt zwischen melodiös und rotzig zu variieren, dass nie Langeweile aufkommt. Und in all den Jahren im Rockzirkus hat er sich auch die nötige Studio-Erfahrung angeeignet, um die Produktion der elf allesamt aus seiner Feder stammenden Songs selbst zu übernehmen. Was nun keine große Sache gewesen sein dürfte, denn schließlich soll sie nicht anders sein als die Lieder: kraft- und druckvoll, voluminös, hart und heavy. Oder auch: schön simpel.