Bei den Schweizern Blown Mad handelt es sich um eine ehemalige Psychobilly-Truppe, die sich jetzt dem Info zufolge stilistisch in der `Alternative-Guitar-Brit-Pop`-Kategorie einordnet. Eigentlich was für Herrn Banasiak, dachte der Redakteur, doch der zuckte nur verständnislos mit den Achseln und schickte die CD postwendend zurück. Ich kann ihn im nachhinein gut verstehen. Den Opener “Mariah” kann man ohne weiteres zur Mittagszeit zwischen Bruce Springsteen und Elton John im Radio spielen und so Bügeleisen-schwingenden Hausfrauen die Arbeitsbewältigung erleichtern, doch der dem Mainstream nicht geneigte Autofahrer läuft schnell Gefahr, bei dieser Berieselung am Steuer einzuschlafen. “I`m Ready” ist zwar ein cooler Song, klingt allerdings genauso geklaut wie das klassische AC/DC-Riff im vorhergehenden “She Died”. “Century Runner”, “Real School Kid” oder das Surfabilly-Instrumental “The Call” zeigen, daß das Trio seine Wurzeln beileibe nicht vergessen hat und somit durchaus Schmalzlocken-kompatibel ist. Liebhaber geslappter Kontrabässe sollten diesen Monat lieber zu Mad Sin greifen.