Obwohl seit 1999 offiziell aufgelöst, waren Blue Cheer doch immer Gesprächsthema. Die Band um Bassist Dickie Peterson hat eine schwer zu beschreibende Sonderstellung in der Szene des Blues-orientierten Hard- und Stonerrock. Zahllose Male als Referenz und Einfluss genannt, gelten sie nicht wenigen als Erfinder des Heavy Metal und Paten des Seattle-Sounds. Außerdem sind sie laut Guinness-Buch nachweislich die erste “lauteste Band der Welt”. Ihr Debüt “Vincebus Eruptum” mischte 1967 die Zeit und den Sound, in den es hineinplatzte, gehörig auf. Doch das ist 40 Jahre her. Peterson lebt seit Jahren in Köln, und Blue Cheer gehörten der Vergangenheit an. Die Fußspuren sind groß, und bis heute war kein würdiger Zögling in Sicht – Ruhestand ist also keine Option. Aber was kann und darf man 2007 von Blue Cheer erwarten? “What Doesn’t Kill You…” klingt angenehm angestaubt, aber nicht uninspiriert. Die feisten Drums und Bässe schmeißen dir Dreck in jede Gesichtsöffnung, die Schmirgelpapier-Gitarren schrubben schön hinterher. Den Sound kennt man – hier ist das Original. Und dabei klingen die Väter vitaler als viele junge Bands des Genres. Zeitweise sehr Sabbath, dann wieder ZZ Top, dann plötzlich Fu Manchu. Wem da warm um die Ohren wird, bitte zugreifen. Wenn das hier eine Reunion ist, dann wurden die Erwartungen erfüllt.