Zehn Jahre nach ihrer ersten Maxi und kurz nach dem geschickten Coup, über WM-Spiele zu rappen, erscheint mit “Musikmaschine” das vierte Blumentopf-Album. Zwischen dem fetten wie witzigen “Horst”, der ersten Single, und dem abgeklärt melancholischen “Du und ich” beleuchten die Münchener diverse Aspekte des privaten wie des Szenelebens im urbanen Hier und Heute. Dabei präsentieren sie sich wohltuend entspannt und beweisen, dass HipHop im Jahr 2006 deutlich mehr sein kann, als Aggro-Posertum. Reif genug für Selbstironie geben sie wenn nötig auch klare Statements ab. Was sie unter “guter Musik” und dem dazugehörenden Umfeld verstehen, definieren sie im gleichnamigen Song; was sie aus ihrer Community berichten, hat stets allgemeingültigen Charakter. Ihr Stil ist nicht vom Battle-Rap geprägt, sondern vom Geschichtenerzählen. Die behandelten kleinen Fluchten, Siege, Hoffnungen und Katastrophen lassen sich dabei meist nahtlos auf den Indie-/Alternative-Planeten übertragen. Und da Blumentopf nicht nur hinreichend fette Beats produzieren können, sondern auch ein gekonntes Songwriting an den Tag legen, dürften sie mit “Musikmaschine” ihren Freundeskreis erweitern. Vielleicht reicht es ja für den ersehnten “Platz 80” in den Charts.