Das “Testament der Angst” wirft Fragen auf und wird in mehrerlei Hinsicht zu einer sehr persönlichen Angelegenheit. Neben der Suche nach Antworten, von der die Texte handeln, steht der Hörer vor der ganz subjektiven Entscheidung: Ist der Schafspelz der Intellektualität ernst gemeint? Belanglose Aussagen und platte Bilder halten sich die Waage, dem Kitsch des Songs “Weil es Liebe ist”, der durch einen brillanten Erkenntnisreichtum – “Liebe ist Freundschaft, Sex und Zärtlichkeit” – beeindruckt, steht die “Eintragung ins Nichts” gegenüber, dessen poetischer Bilderreichtum von ungekannter Phantasie zeugt: “Ich steh’ im Bad und sehe rot/ die Spatzen pfeifen von den Dächern/ ich glaub’ der Hahn ist tot”. Was tun, wenn bei “Anders als glücklich” Prozac verlangt wird und die Lassie Singers Christiane Rösinger und Almut Klotz einem griechischen Chor gleich das Befinden des singenden Ichs kommentieren? Spätestens dann sollte man den Rat vom “Über-Ich” des Poeten befolgen: “Nimm’s nicht zu wörtlich”. Und siehe da, es hilft: Man wippt zu den wunderbar poppigen Melodien gelassen mit dem Kopf, nimmt Balladen wie “Der Wind” als ein berührendes Vermächtnis und erhält nicht nur mit der Version von Hans Dieter Hüschs “Abendlied” ein Cabaret, das einen in diesem Sommer begleiten wird.
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