Das Duo, bestehend aus Gared O’Donnell und Neil Keener, widmet sich sonst als Teil der US-amerikanischen Emo-/Post-Hardcore Band Planes Mistaken For Stars eher den härteren Klängen. Doch in der Corona-bedingten Quarantäne schrieben sie sechs Songs, die nicht recht ins Repertoire der Hauptband passen. Man hört dem Material – irgendwo zwischen Indiepop, Dreampop, Folk und Singer/Songwriter – die Pandemie und ihre Effekte an: die Entschleunigung, die Isolation, die dadurch bedingte Rückbesinnung aufs Wesentliche. Leider stellt sich am Ende der EP aber ein ähnliches Gefühl ein wie nach zunehmend gleichförmiger verlaufenden Tagen im Lockdown: Hat man denselben Song in Endlosschleife gehört? Das ist die Schwäche von “Early Aught”: Blunt Razors legen eine Schablone an. Auf das gemächliche Rhythmus-Fundament aus stoischem Bass und Schlagzeug setzen sie immer wieder aufs Neue verhallende Akkorde, lang stehende Einzelnoten und heisere, eher gehauchte als gesungene Vocals. Das erzeugt zunächst ein wohlig warmes, beruhigendes Gefühl, wirkt auf Dauer aber schließlich einschläfernd. Lediglich “Under Ice” zum Abschluss überrascht. Hier widmen sich O’Donnell und Keener einem Kate Bush-Song und setzen dem sparsam instrumentierten Original elektrische Gitarren entgegen.