Blush Always
An Ode To ?

Diese zu finden, gestaltet sich aber schwieriger als gedacht. Da vergisst Katja Seiffert aka Blush Always im Alltagsstress den Geburtstag ihrer Mutter (“My Mum’s Birthday”), fragt sich, warum sich ihre Studienzeit nicht wie allseits versprochen als beste Zeit des Lebens anfühlt (“Time Of My Life”), besingt in “You Are My Favourite Place To Stay” die unschönen Seiten des Tourens und ist in “Enemy” gemeinsam mit Sophie Lindinger von My Ugly Clementine am Auseinanderklamüsern, warum in der Szene ein ewiger Konkurrenzkampf herrschen muss.
Darauf folgt mit “Just Keep Swimming” eine grungige Hommage an eine Freundin Seifferts, die sich leidenschaftlich gerne im Schwimmbad aufhält, wenig später steht die Angst, den eigentlich wichtigsten Aspekt bei ihrem Traum, Musikerin zu werden, aus den Augen zu verlieren: „I hope I don’t forget what it felt like then/ When my only wish was to be a girl in a band“.
Bei all diesen Themen bleibt Seiffert dem Stil ihres Debüts treu, übt sich aber mehr in Extremen: Da wird der Grunge für “Default” bis zum Maximum aufgedreht, aber auch weitaus poppigere Momente lassen sich auf “An Ode To ?” finden. Aber an wen richtet sich eigentlich ihre Ode? Vielleicht an die seltsamen Jahre, die man in seinen Zwanzigern erlebt. Vielleicht an sich selbst. Definitiv ist es aber eine gelungene Ode an die Liebe zur Musik.

Das steckt drin: The Beths, Shelter Boy, Wet Leg