Blush Always
You Deserve Romance
Dabei klingt der Gedanke eines weiteren Indiealbums über die Liebe im ersten Moment banal, aber nach den ersten leicht übersteuern Akkorden von “Virtual For You” hängt man Katja Seiffert alias Blush Always an den Lippen. Stets leicht verträumt säuselt die Leipziger Singer/Songwriterin ins Mikro, während der Fuzz für die meisten Songs voll aufgedreht wird und sie über die Liebe in all ihren Facetten singt.
Ob es um eine rein digitale Beziehung wie in “Virtual For You” geht, um Songs, die man aufgrund einer vergangenen Liebe nicht mehr anhören kann wie in “Divers”, oder um das Gefühl, frisch verliebt zu sein in “Oddly Romantic” – man kauft Blush Always jede einzelne Zeile ab. Zwischen 90s-Indierock und Grunge steht “Coming Of Age” auch für Seifferts Erkenntnis, dass sie nicht nur der Liebe anderer wert ist, sondern auch Selbstliebe geübt und gelernt werden muss – vor allem in den verwirrenden Zeiten als junge Erwachsene.
Dass Seiffert, die erst seit wenigen Jahren Songs schreibt, hier und da noch textliche Schwächen zeigt, verzeiht man ihr spätestens, wenn man zum dringlichen “Dance Into My Head” am liebsten schunkelnd in Richtung Sonnenuntergang tanzen möchte: “Dance into my head tonight/ And I will dance into your head tonight” – Blush Always haben es verstanden, wie man ins Gedächtnis und mitten ins Herz tanzt.
Das steckt drin: The Beths, Soccer Mommy, Wet Leg
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