Eigentlich sind es vor allem Midlake, die hier musizieren und arrangieren. Doch die Position am Mikrofon ist offen, da dürfen Alex Kapranos (Franz Ferdinand), Fran Healy (Travis), Ben Bridwell (Band Of Horses) und Jason Lytle (Grandaddy) ran. Außerdem Eric Pulido, der Frontmann von Midlake. Schade, dass nicht alle gleichzeitig zu hören sind wie bei den Traveling Wilburys oder bei Crosby, Stills, Nash & Young. Nur bei Real Love kann man sie zusammen hören, ansonsten sind viele Teile per Datentransfer zusammengefügt worden. So theoretisch das klingt, so harmonisch ist die Platte. Sie ist eine Reise durch die 70er, entlang der Westküste, etwa ab 1973, als sich Rock vermehrt großen Arrangements öffnete, sich darin Pop, Soul und Yacht Rock breitmachten und Künstler wie Jackson Browne, Steely Dan, Seals & Crofts und die Eagles das Radio bevölkerten. Das eröffnende Restart ist ein satter Glam-Rock-Stomper, der viel Ähnlichkeit mit Tame Impalas Elephant hat. Der Song hat aber nichts mit dem Rest von Volume 1 gemein, höchstens noch mit dem Boogie-Rocker LA On My Mind (mit Healy), der wie eine Vereinigung von Status Quo und Lynyrd Skynyrd klingt. Ein Song wie eine Sommerbriese ist Unlikely Force, den Bridwell singt und der perfekt auf die nächste Too Slow To Disco-Compilation passen würde. Der süßlich-schwelgerische Psych-Pop von 100 Million Miles kommt Midlake nah. Kapranos? Croon trägt den orchestralen Psych-Pop von Hey Banana. Und das swingende Bridwell-Stück Tara ist ein Highlight – mit tollen Bläsersätzen. Ein angenehmes, herrlich detailfreudiges Album.