Diese Platte macht Angst, stellt ein körperliches Erlebnis dar, von dem im Ohr zunächst wenig hängen bleibt. Das ist weder eingängig noch hat es irgendetwas mit verspielter, Dancefloor-kompatibler Elektronik zu tun. Vier Jahre tüftelte das Duo Marcus Eoin und Michael Sandison seit seinem Debüt, herausgekommen ist ein Werk, das gleichermaßen verstört und betört. Die Süße ist eine bittere: Gänsehaut im Regen, mehrfach geschichtete Soundlandschaften mit oft unverständlich bleibenden Sprachsamples und verschleierter Identität. Verstummen. Bibbern. Unglaublich kalt, unglaublich schön. Kein einzelnes Stück, das man sich irgendwie herauspicken könnte, das irgendwie griffig ist. Keine anbiedernde Lieblichkeit, sondern erhabene Größe, die einen niederdrückt, und nichts anderes zulässt als ein freiwilliges Sich Ergeben. “Geogaddi” lässt den Hörer schweben, nimmt ihn mit auf eine Reise, die er nicht versteht, die ihn nur das Nochmal wollen lässt. Repeat.
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