“We brought our guns to set you free” heißt es im schmissigen Opener “We Come In Peace”, der treibende Gitarren und Percussion mit der theatralischen Stimme Conns verbindet. “No need to hide, we only come to kill our enemies” – Herr Conn bezieht Stellung, und etwaiges Lachen ob der leicht obskuren, musikalischen Schlagseite bleibt im Halse stecken. Konsumkritischer Inhalt und hedonistische Form stehen sich bei “The Homeland” gegenüber; wie der Phoenix aus der Asche kommt der Glam über uns, sobald Conn seine Stimme erhebt, um dramatisch die Befindlichkeiten des Landes zu kommentieren. Synthies und Beats, die an DAFs “Mussolini” gemahnen, lassen einen bei “We’re Taking Over The World” mitwippen. Derweil fragt Conns Stimme dunkel und fordernd: “Do you wanna know why the times are tough?”, nur um uns schließlich in Bowie-artiger Höhe die Antwort zu geben, eben “We’re Taking Over The World”. Die Piano-Ballade “Home Sweet Home” treibt den Sarkasmus auf die Spitze. Herr Conn stellt “Concentration Camp” und “Beauty Queen” Seite an Seite und versichert: “This fascist parasites have crawled inside my head”. Der Bogen wird überspannt, bevor schließlich mit dem Theater gebrochen wird (“I’m such a drama queen… now it’s time to kill the actress”), und der Chor dem Kitsch freien Lauf lässt. Conns “Homeland” ist ein verstörendes Erlebnis, das trotz (oder wegen?) einiger Bauchschmerzen, die es bereitet, fasziniert.