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    Boedekka
    Hapi Nightmares

    VÖ: 11.11.2005 | Label: Mushroom Pillow/Edel Contraire
    Text:
    7 / 12

    Psychedelic-Pop, artgerecht gehalten: Vom Cover aus blicken die Augen einer Geisha durchs Kaleidoskop-Bunt.

    Am Ende spukt sich eine bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Digital-Stimme durch das Sci-Fi-Gewaber im Hintergrund. Boedekka haben Pink Floyd nun doch noch abgehängt; in Sachen Bizarrerie und Experimentalwut das lange Schritthalten im Schlussstück “Stolen The Sun” für sich entschieden – egal, wie hoch sich soeben die Gilmour-Gitarren aufgetürmt haben. Man soll das ja eigentlich lassen: solche Vergleiche zu ziehen. Andere schreiben Beta Band oder Paul McCartney, wenn sie Boedekka meinen. Klappt auch. Weil diese Band (zu viert, aus London) bündige Songs schreibt, wenn sie sich nicht gerade in einer epischen Soundcollage verliert. Der Grat zwischen Monotonie und Großartigkeit ist schmal auf “Hapi Nightmares”, zumal verglichen mit dem letzten Album “The Piper, The Devil, The Poet & The Priest”. Wer eine Platte so behäbig wie mit “Everything You Ever” aufmacht, riskiert, gleich auf den ersten Metern Hörer zu verlieren, denen das folgende “Wanted & Need” als Zutat fürs Instrumentals-des-Jahres-Mixtape taugen mag. Das ist das Paradoxe an Boedekka: dass man ihnen manchmal zurufen möchte, demnächst bitte weniger Songs im klassischen Sinn zu schreiben. Wieder mehr auszuprobieren. Sich zu versteigen, zu dekonstruieren. Wie oft wünscht man sich, andere Bands täten das Gegenteil.

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