Boedekka
The Piper, The Devil, The Poet & The Priest
Text: Wolfgang Kienast
Der Opener lässt aufhorchen, das von wuchtigem Fuzz-Bass geprägte “Carnival Of The Antichrist” macht höllisch Druck. Im Verlauf des Albums nehmen Boedekka zwar des öfteren das Tempo raus, können jedoch mit anspruchsvollem Songwriting und effektvoller Produktion weiterhin fesseln. Einen roten Faden auf “The Piper, The Devil, The Poet & The Priest” liefern dabei die psychedelischen Elemente. Mit Rückwärtsgitarren, Chören und hypnotischen Soundschleifen werden Akzente gesetzt. Referenzen an Pink Floyd oder Syd Barret sind unüberhörbar, Songs wie “Maybe Your Sister Needs A Helping Hand” oder dem elegischen “Naked Angel” haftet viel vom genreüblichen heiligen Ernst an. Dass Boedekka jedoch im Heute leben und nicht die Absicht haben, ein Museum zu verwalten, hört man bei Titeln wie “Jeg Elskes At Spille Kabale” oder “Emergency Exit”, wo selbst Trip- und HipHopartiges schimmert. So schaffen sie locker den Spagat zwischen späten Beatles und – aktuell – Four Tet, ohne dass man ihnen mangelnde Eigenständigkeit vorwerfen müsste.
weitere Platten
Hapi Nightmares
VÖ: 11.11.2005