Auch innerhalb der deutschen Hardcore-Szene macht man sich mittlerweile so seine Gedanken. Man überlegt, wie man dieser Stilrichtung neues Leben einhauchen und ihr den ganz persönlichen Stempel aufdrücken könnte. Boiler aus Stuttgart haben auf ihrem zweiten Longplayer Adventures In Corporate Rock” einiges an Anregungen umgesetzt. Dabei mag das ausgiebige Touren mit HC-Größen wie SOIA, Madball und Snapcase geholfen haben. Mächtig rumpelnde Beats, die obligatorischen Big Riffs und ein Sänger, der dieser Bezeichnung tatsächlich Rechnung trägt, sich mit leicht nasaler Stimme durch seine Melodiebögen hangelt und nur schreit, wenn es wirklich nötig ist, sprechen aber für eine andere Möglichkeit. Denn auch an komplexere Songstrukturen traut man sich heran, die Zahl der einzelnen Parts in einem Stück übersteigt die durchschnittlicher HC-Produktionen doch immens. Plötzlich weiß ich, zu welcher Band man anscheinend eine Seelenverwandschaft zu pflegen scheint: Ich lege das selbstbetitelte Handsome-Debüt ein, schließe die Augen und weiß, was die Nachwuchsband von den Meistern trennt: Ein gehöriges Maß an Rundheit und Ausdruck. Aber was noch nicht ist, wird bestimmt später. Übrigens, war das mit dem Don Henley-Cover Boys Of Summer” wirklich nötig?
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You`ll Never Be Upfront
VÖ: 01.01.1900