Achtung, Spoiler-Alarm: Besser als “Pollyanna” wird das hier nicht. Das wiederum hat einen simplen Grund: Ein bockstarker Opener ist das, eine regelrechte Ansage, als würden Red Fang einen Salto schlagen, dabei versehentlich She Wants Revenge und gleich noch The Cult über den Haufen rempeln. Doch wenn Postpunk, Stoner und unbekümmerter Juze-Grunge mit derart reinem Herzen gegeneinander laufen, darf man schon mal die Pointe vorwegnehmen. Die andere Pointe: “III” ist keinesfalls die dritte Platte der Norddeutschen, sondern nach mehreren Singles und EPs bereits die fünfte und zudem das unmissverständliche Zeichen, wie sehr das Trio mittlerweile dem wertkonservativen Fuzzquatsch entwachsen ist. Denn Vintage hin und Mode her: Ständig die alten Klamotten vom großen Bruder aufzutragen, macht nicht glücklich. Bone Man sagen “Fuzz”, meinen Soundgarden und greifen beidhändig nach dem großen Rock. Sollten sie sich dabei selbst verlieren, haben sie wenigstens wehmütige Harmonien für den Rückweg dabei. Manchmal übertreibt es Sänger und Gitarrist Marian mit dem gepressten “Gnarling”, der Theatralik und dem ganzen Samt und Gloria. Das hat dann einen ähnlichen Effekt wie Videos von Creed, beziehungsweise Clips, in denen Sänger plötzlich auf einem Felsen stehen und die Delphine im Meer ansingen. Wirklich “psyched” sind Bone Man nur einmal: Da reißen sie das kantig-wirre Zeitgeist völlig unvermittelt mit grobgehobeltem Doom-Lärm ein. Auch diese Schrulle steht ihnen ziemlich gut.