Die Platte hält, was die beiden unausgeschlafenen Gestalten auf dem Cover versprechen: Zwei bleichgesichtige, versoffene, altgewordene Problemkinder beerben Turbonegro und die Dwarves. Die bereits als Anal Babes bzw. Kung Fu Girls auffällig gewordenen Osloer Gewohnheitstrinker vergessen allerdings selbst im wüstesten Haudrauf-Rausch nicht die wichtigsten Grundregeln, und so gibt es zur (übrigens ausgesprochen Oliveri-haften) Aggressor-Peitsche auch immer noch den gewissen Tupfer Harmonie sowie eine bisweilen irritierende Eigenwilligkeit, die sich nicht selten im Hang zu versponnenen Popeinsprengseln äussert: Dez und Liif wechseln sich – leider zu selten – am Gesang ab, und schaffen es, einem naturgemäß auch irgendwann komplett ausgequetschtem Genre erfrischende Momente hinzuzufügen. Ein Portiönchen Größenwahn dazu, die Gitarre bis auf den Fußboden tiefergelegt, und fertig ist die Laube. Wer diesen Herbst noch ein bisschen Rotz an der Scheibe und Gebrülle im Schädel braucht, ist hier bestens aufgehoben.