Der Künstler und Welten-Wanderer, der bisher seine Musik unter dem Markennamen Palace herausgebracht hat, verlässt den Palast und mischt sich als Bonnie “Prince” Billie unters Volk. Zugänglicher als bisher präsentiert sich Oldham, der von vielen, die ihn kennen, als durchaus verschrobene Natur bezeichnet wird. Eine zugänglichere Platte zu machen, bedeutet für den Eigenbrötler daher noch lange nicht, auch nur ansatzweise Lust zum Tanzen zu stiften. Es heißt nur, daß er die Tür zu seinem musikalischen und damit vermutlich auch persönlichen Mikrokosmos einen Spalt weiter öffnet als bisher. Der Einsatz von Schlagzeug und Bass, wenn auch nur sporadisch, wirkt bei Oldham revolutionär wie die Erfindung des elektrischen Stroms. Titel wie “Death To Everyone” oder “Black” zeigen noch immer recht deutlich, wohin das Stimmungsbarometer tendiert. Bonnie “Prince” Billie lädt ein, an seiner Last teilzuhaben, beschreibt die Plattenfirma treffend seine “rührenden Klagelieder”. Der Unterschied zu früheren Palace-Platten ist im wesentlichen abhängig von der Verfassung, in der sich der Hörer befindet. Falls die sich nicht geändert hat und man noch immer frierend in einem feuchten Zimmer mit blaßgrüner Tapete sitzt, ist es auch ziemlich egal, ob man Raider oder Twix in sich reinstopft.
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