Boris
Bright New Disease (mit Uniform)
Das ist wegen seiner Unvorhersehbarkeit eine große Freude, aber keinesfalls etwas für schwache Nerven. Der nihilistische Unterton, ein düsterer Erzählbogen und der grundsätzlich ergebnisoffene Ansatz von Boris und Uniform hat zu einem Album geführt, das nach Testament und Ulver klingt, gleichzeitig aber in avantgardistische Noise-Improvisationen abtauchen kann.
Es gibt in dieser Welt keine reine Lehre, keine vorgezeichnete Reise. Zwischen den Blastbeats in “No” und der Bowie-Hommage “A Man From The Earth” liegen Welten, ebenso zwischen dem vom Modular-Synthie dominierten “Narcotic Shadow” und dem in Doom getunkten “Not Surprised”.
Das Album haben Boris und Uniform quasi live geschrieben, darum beschreibt es einen dramatischen Bogen vom reißerischen Auftakt über den Abstieg in die Hölle bis zum erlösenden Finale. Man kann “Bright New Disease” weder den Stempel Sludge noch Doom verpassen, denn beide Trios begeben sich ins Unbekannte, was in impressionistischen Horrortrips wie “The Sinners Of Hell (Jigoku)” gipfelt. Andererseits spielen Uniform mit Glam Rock und Goth-Elektronik, während Boris diese Experimente in Verzerrung hüllen. Während Uniforms Projekte mit The Body über große Strecken in Unhörbarkeit erstarrten, macht “Bright New Disease” fast schon Spaß.
Das steckt drin: Boredoms, Deafhaven, Ulver
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