Zwar erfüllen die Born Ruffians sämtliche Voraussetzungen fürs knapp erwachsene Hipstertum, aber sie sind bei aller gesunden Quirligkeit nie angestrengt hektisch. Grundfarben eben, keine grellen Zickzackmuster. Die Texte sind süß und manchmal einfach “Oh oh oh” oder “Awooo”, dazu spielen Luke Lalonde, Mitch DeRosier und Steve Hamelin Schellenkränze und Mundharmonika, als hätten sie ein paar Hände zu viel. Zum Klatschen springen wohl entweder die Füße oder all die neuen Freunde ein, die die Kanadier unterwegs von der eigenen Knuddeligkeit überzeugt haben. Die Hidden Cameras wohnen ja sowieso um die Ecke, und mit Caribou sind sie dick befreundet. Dass sie an die Folkcommunity zurückgeben, wundert also nicht, könnte vor lauter schmal produzierter Fröhlichkeit aber leicht untergehen. Vollmündiger Indierock geht anders, aber den haben die Violent Femmes ja auch nie gemacht, so muss man das sehen. Wer zu Lalondes knatschiger Hilfscowboystimme und den mal entspannten, mal vorsichtig angeschobenen Rhythmen unbedingt jüngere Referenzen braucht, mag auf Vampire Weekend kommen und sich deren Afroaffinität wegdenken. Leider auch ein paar Ohrwürmer, denn trotz wunderbarer Songtitel wie “Foxes Mate For Life” und “Badonkadonkey” sind die bei den Born Ruffians noch ein wenig schwach gesät.
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