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    Born Ruffians
    Say It

    VÖ: 28.05.2010 | Label: Warp/Rough Trade
    Text:
    7 / 12

    Einen Sack Flöhe hüten oder das neue Born-Ruffians-Album hören? Die Violent Femmes schauen zu, wenn diese Band den selbstgemachten Power-Pop auseinandernimmt.

    Eigentlich, sagt Sänger Luke LaLonde, will er sich immer an den großen Stimmen der 60er Jahre orientieren und im Stile eines Roy Orbison oder eines Sam Cooke singen. Leider kommt in seinem Fall immer nur Gordon Gano dabei raus, aber das stört ihn mittlerweile nicht mehr. Wenn man sich erst einmal auf seine Purzelbäume schlagende Stimme eingestellt hat, ist es sogar ausgesprochen erfreulich, den Born Ruffians dabei zuzuhören, wie sie die neueste Ausgabe des Indierock-Baukastens für ihre Zwecke missbrauchen. Say It spielt sich nämlich vollkommen unbeeindruckt von modeverdächtigen Strömungen ab und wirkt dadurch bloß aktuell: zehn Songs in Gitarre-Schlagzeug-Bass-Besetzung, die von jeder Wurst einmal kurz abbeißen und dann lieber spielen gehen als aufzuessen. Hübsche Kinder dürfen so was, und das Talent dafür, ihren Songs abseitige Ideen in die Taschen zu stecken, haben sie auch.

    Dafür sind die Botschaften alles andere als unterschwellig: “I don’t want to start a flame in your heart, I just want to set the world on fire”, heißt es in “Retard Canard”, und LaLondes schizophrener Stimme ist nicht zu entnehmen, wie ernst das gemeint ist. Wenn man von der Leichtigkeit und verspielten Energie ausgeht, mit der Born Ruffians solche finsteren Pläne artikulieren, muss man allerdings eher an Sesamstraßen-Gangster denken als an echte Despoten, zumal die auch nicht eben für ihr Rhythmusgefühl bekannt sind. Songs wie “Blood, The Sun & Water” sprechen da schon eine ganz andere Sprache.

    Artverwandte

    Clap Your Hands Say Yeah“Some Loud Thunder”
    Vampire Weekend“Contra”
    Tokyo Police Club“Elephant Shell”

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