Nach dem ungestümen Gestus der Vorgängeralben lässt es Bosse mit seiner dritten Platte wesentlich ruhiger angehen. Wenn sie rockt, auch das kommt vor, dann mit angezogener Handbremse. Musikalisch klingt das schwer nach Sozialisation im Grand Hotel van Cleef. Nicht mehr ganz frisch, aber doch noch gern im Ohr. Gesteigerten Wert legt Bosse auf die Texte. Seine nüchterne Bestandsaufnahme beschreibt eine Welt, an der man, aller Unzulänglichkeiten zum Trotz, seiner Meinung nach nicht verzweifeln sollte. Ein hemdsärmeliger Kumpel, der von der Möglichkeit des Scheiterns weiß und dennoch Optimismus verbreitet. Hat man auch alles schon gehabt, aber Bosse findet tatsächlich einige neue, treffende Bilder. Kurz, eine gelungene Landung zwischen Madsen – Sebastian Madsen wirkt hier mit –, Kettcar und PeterLicht.