Rot ist die Farbe auf dieser Platte. Musik für rauchige Clubs mit roten Samtvorhängen, gespielt von Typen mit blutunterlaufenen Augen, und dazu wird Rotwein gereicht.
Zugegeben, zunächst muss man mal über den mittelbekloppten Namen hinweg kommen. Der steht allerdings in keiner Erbfolge zu Metallica oder Apocalyptica, sondern bezeichnet Läden, in denen man allerlei Nippes kaufen kann, um Verwünschungen und Flüche fachgerecht durchzuführen. Und das passt dann schon wieder. Botanica führen nämlich auf diesem Album über weite Strecken eine hübsche Tradition fort, die man in den Achtzigern gerne mal unter `Todesblues` (oder so ähnlich) einordnete, und Bands wie Nick Cave & The Bad Seeds, The Gun Club, Crime & The City Solution oder La Muerte meinte. Große Sehnsüchte und wenig Frohsinn liegen dieser Musik zugrunde, und um sich das richtig geben zu können, ist eigentlich ein 100 Jahre alter Whiskey oder ein extraschwerer Bordeaux unerlässlich. Hinter der Musik Botanicas steht Paul Wallfisch, den man ja auch von den großartigen Firewater kennt. Bereits auf dem ersten Album “Malediction” versammelte der rührige Paul hochkarätige Freunde wie Daniel Ash (Bauhaus, Love & Rockets), Frankie Infante (Blondie) oder Kid Congo Powers (Cramps, Gun Club, Bad Seeds) um sich, damit auch so richtig mit Schmackes im Eingeweidetopf gerührt werden konnte. Und “With All Seven Fingers” macht genau da weiter.
weitere Platten
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