Hoch die Tassen! Auch wenn sich die Bouncing Souls nicht wirklich vom Kleinstadt-Punk mit Billig-Hooks entfernt haben, lässt sich ein Zuwachs an songwriterischem Können nicht verleugnen.
Ihre letzte Platte Hopeless Romantic” hat mich richtig geärgert. Ein unglaublich mittelklassiges Punkrock-Album mit dem Charme eines Schulte-Bräu saufenden Jogginghosen-Prolls, das einem wirklich jede Laune verderben konnte. Mit der neuen Platte wird sich dieses Bild nicht grundlegend ändern – die Bouncing Souls sind immer noch der Prototyp einer Deutschpunk-Herde, die englisch singt. Jeder Song hat seinen Chorus, den man wunderbar mit erhobenem Arm mitgrölen kann, nachdem man sich eine Dose geschossen hat. Allerdings saufen sie mittlerweile tatsächlich in der oberen Kreisklasse. Oettinger also. Mitunter wippt bei Songs wie The Something Special” gar ein Fuß mit. Wie gehabt werden Zutaten aus 77er Punkrock, Oi und ein ganzer Haufen Melodycore verquirlt und unter die Leute geschmettert. Klasse hat das nicht, aber den ein oder anderen lichten Moment. Wie man allerdings auf die Idee kommen kann, sie mit Swingin Utters, Social D. oder gar Sham 69 zu vergleichen, wird mir ein Rätsel bleiben.
weitere Platten
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Simplicity
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Complete Control Session #1
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Anchors Aweigh
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Bouncing Souls
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