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    Bowling For Soup
    A Hangover You Don't Deserve

    VÖ: 15.11.2004 | Label: BMG
    Text: Ingo Neumayer
    7 / 12

    Pop-Punk macht’s möglich: Vier potthässliche Typen aus einem texanischen

    Kaff bekommen eine Grammy-Nominierung – und das nicht mal zu Unrecht.

    “Wenn du ein Album willst, das dich aggressiv macht, dann bist du bei

    uns falsch.” Jaret Reddick, Sänger von Bowling For Soup, hat einerseits

    natürlich recht. Andererseits ist es gerade dieser

    weich-wie-Watte-und-harmlos-wie-Lassie-Faktor, der unsouveräne

    Zeitgenossen gerne mal die Wände hochgehen lässt. Doch in Zeiten, in

    denen Sum 41, Blink 182 und selbst Good Charlotte ‚erwachsen‘ werden und

    sich von der Lehre und Leere des reinen Spaßpunks abwenden, ist der

    Bedarf nach Liedern groß, die von so unglaublich wichtigen Dingen

    handeln wie der Lieblingskappe, dem Schlangenleder-Minirock und dem

    Mädchen, das man vor zehn Jahren fast mal geküsst hätte. Und so wird die

    automatische Abwehrhaltung schneller abgeworfen, als man “mein Gott ist

    der Gitarrist fett!” sagen kann. Denn Bowling For Soup haben mehr zu

    bieten als harmlos-spaßige Pop-Punk-Songs nach bekanntem Muster. Nämlich

    gute harmlos-spaßige Pop-Punk-Songs nach bekanntem Muster! Mit Nummern

    wie “Almost”, “1985” “Next Ex-Girlfriend” oder “My Hometown” müssen sich

    BFS kein Stück hinter Artgenossen wie Nerf Herder, Ataris oder den

    frühen Blink verstecken. Und wenn der eigene Anspruch auch noch so nett

    und treffend auf den Punkt gebracht wird wie bei “Shut-Up And Smile”

    (“sail around the world and tell them all to keep singing la-la-la-la-la

    / All we need’s a harmony and we’ll convince the world to sing

    la-la-la-la-la”), will man glatt in die Hochpunktkiste greifen. Das

    verhindert allerdings die Länge der Platte: 17 Lieder plus

    Hidden-Track-Späßchen sind einfach viel zu viel des Guten, da schleichen

    sich unweigerlich Füller ein. Interessanterweise sind diese jedoch

    gleichmäßig verteilt: Auf eine gelungene folgt fast immer eine schwache

    Nummer, und so kann man vom Opener an via Doppelskip aus einem

    durchwachsenen ein wirklich gutes Album zaubern.

    weitere Platten

    Drunk Dynasty

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