Und abermals eine Ausnahmeplatte einer der dienstältesten deutschen Punkbands…
Vier Jahre! Ja, verdammt, vier Jahre haben uns die Boxhamsters auf ihr neues Album warten lassen. Das ist lange in Zeiten kurzer attention spans, aber schon beim ersten Hören war mir klar, dass die Boxies es geschafft haben, an ihre alten Platten, die längst zu Klassikern deutschsprachigen Punkrocks geworden sind, anzuknüpfen. Beim zweiten Hören tritt dann bereits der Effekt ein, dass man die Songs sofort wiedererkennt, sich fragt, ob das wirklich die neue Platte ist oder etwas von einer alten. Die Kontinuität ist auf jeden Fall da, aber eben auch neue Elemente, wobei es schwer ist, die fest zu machen: T-34 etwa, jenes Lied über den Russenpanzer, der zwischen den beiden Deutschlanden auf dem Betonsockel stand, ist neu und so unglaublich herzergreifend mit dem Kinderchor im Hintergrund. T-61 (mit T-800 gibt es noch einen dritten T-Song auf dem Album) dagegen ist volle Kanne alte Boxhamsters-Schule, Superpet mit der großartigen Textzeile (denn das musste mal jemand sagen): Stefan Raab, die Obersau – dummes Fernsehland – schieß den bitte einer tot, ist nicht zu ertragen punkt voll los, während Engel dann mit der leisen Orgel im Hintergrund und dem teils gesprochenen Gesang aus der Reihe tanzt. Unglaublich großartig, dieses Album, und abermals der Beweis, dass die Boxhamsters zu Recht mit EA 80 zur Oberklasse deutschsprachiger Gitarrenmusik gerechnet werden. Und auch der Beweis, wie gut es doch funktionieren kann, beim Texten in seiner Sprache zu bleiben, denn an die Lyrik von Sänger / Songwriter Co kommt so schnell nichts ran.
weitere Platten
Thesaurus Rex
VÖ: 11.02.2011
Brut Imperial
VÖ: 04.09.2009
Demut & Elite
VÖ: 24.05.2004
Tupperparty
VÖ: 30.11.1999