Boygenius
The Rest (EP)
Dazu teilen Boygenius im Gegensatz zu den gemeinschaftlichen Verhältnissen auf “The Record” die Songs auf “The Rest” einheitlich untereinander auf: Den Anfang macht Julien Baker mit “Black Hole” und klingt, während sie über das Vermissen singt, zerbrechlich wie eh und je. Wenig euphorischer übernimmt Lucy Dacus anschließend “Afraid Of Heights” und sinniert darüber, ob man verpassten Chancen nachtrauern sollte und ob ein spannendes Leben überhaupt risikofrei funktionieren kann: “I wanna live a vibrant life/ But I wanna die a boring life.”
Anschließend zerbricht das eigene Herz fast mit, wenn Phoebe Bridgers in “Voyager” ähnlich zerbrechlich klingt wie bereits Baker zu Beginn. “And I used to believe no one could love you like I do”, heißt es da etwa, während im Hintergrund das harmonisierende Summen von Baker und Dacus immer weiter anschwillt.
Ihre gesammelten Kräfte geben Boygenius zum Abschluss in Power zum Besten. Das verbreitet zwar auf musikalischer Ebene ähnlich schwere Melancholie wie die drei anderen Songs, will aber davon berichten, wie die drei Songwriterinnen zu alter Stärke zurückgefunden haben. Nach knapp zwölf Minuten ist dann auch schon Schluss, und Boygenius liefern pünktlich zur dunklen Jahreszeit den sehr kurzweiligen Soundtrack für eine gemütliche Viertelstunde vor dem Kamin.
Das steckt drin: Big Thief, Holly Humberstone, Lizzy McAlpine
weitere Platten
The Record
VÖ: 31.03.2023
Boygenius (EP)
VÖ: 09.11.2018