Das Info nennt drei wegweisende Alben der Musikgeschichte in Verbindung mit dieser Platte: De La Souls Three Feet High And Rising”, Becks Mellow Gold” und Pauls Boutique” von den Beastie Boys. Und wenn es überhaupt eine einigermaßen passende Umschreibung für dieses absolut unglaubliche Konglomerat an Ideen und Stilistiken geben kann, dann die, daß Glee” ein Querschnitt aus all diesen ist. Der Opener Gimme Sheldon” erklärt die Marschrichtung: eine Sample-Orgie aus definitiv allem, was die Wohnzimmer junger, musikverliebter Menschen beschallt, aber dennoch so einheitlich, als hätte es schon immer zusammengehört. Dem jungen kanadischen DJ, Video- und Filmregisseur sowie Remixer Jamie DiSalvio, der einfach mal Lust hatte, eine Platte zu machen, gelingt auf diesen 19 Songs unter der Mithilfe einer neunköpfigen Band und eines befreundeten Produzenten eine aktuelle musikalische Bestandsaufnahme aller angesagten Musikrichtungen. Dabei wird jedoch nicht nach neuen Trendbeats gefahndet oder einfach sinnlos kreuzübert; vielmehr koexistiert alles nebeneinander und fügt sich zu einem großen, relaxten Ganzen. Die Verbindung der einzelnen Elemente macht nicht nur zu jedem Moment absolut Sinn, sie ist in ihrer Nonchalance schlichtweg einzigartig. Und verziert wird dieses ohrenöffnende Klangerlebnis mit ausgezeichnetem Songwriting, das dem Ganzen die notwendige Substanz gibt. Das hat Zukunft.
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Discosis
VÖ: 28.05.2001