Die Dekonstruktion bekannter Stilfetzen als Versinnbildlichung uneingeschränkter Offenheit ist es nicht, die Branch Manager für eine ganze Weile nicht mehr aus dem Recorder hat verschwinden lassen. Dennoch kein Crossover, wie man jetzt denken könnte. Die Kerle sind passionierte Puzzler, sowohl innerhalb als auch zwischen den Songs. Da wird sexy und obszön an den Saiten gequengelt, geradeaus dem Pop gefrönt und unverdrossen auf alles draufgehauen, was kreucht und fleucht, ohne richtig Punk zu sein. Danke! So richtig singen kann Frontmann Ron Winters natürlich nicht, und schwer zu fassen ist der dargebotene Gitarrenbrei allemal – um nicht gleich von Nervmusik zu sprechen –, doch unterm Strich bleibt es Rock-Musik für Menschen mit Lust auf versprenkelte Experimente. Die Texte jedenfalls versteht kein Normalsterblicher. Bestes Beispiel: “Unemployed Ninja”. Antesten!
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Anything Tribal
VÖ: 01.07.1997