Was waren sie gut in der großen Hochzeit des HipHop. Jazzy und doch voller Punch, anders und doch geradeaus und gesegnet mit zwei der besten MC-Talente der letzten 15 Jahre. Grand Pubas Samt-Timbre konnte man stundenlang zuhören, die maulige Schnatter-Stimme von Sadat X setzte einen wunderbaren Kontrast. Derweil Produzent Lord Jamar zusammen mit wechselnden DJs einen stilbildenden Beat-Teppich knüpfte, der bis heute als Referenzpunkt und Blaupause für geschmeidig knackende Grooves dient. 1994 war Schluss, 1998 folgte das erste Comeback (was auch noch durchaus Gefallen fand). Nun sind die Taschen mal wieder leer, so scheint’s. Also schnell ins Studio gehuscht und ein paar Konfektions-Bouncer aus den Maschinchen gerockt. Solide bis ins Mark, ein, zwei Mal auch lässig berauschend wie ein schneller Spliff. Aber eben: Stangenware. Ein – zumeist noch nicht mal sonderlich einfallsreicher – Loop auf stumpfsinnigem Endlos-Repeat, bis die Augenlider flattern, drei verschiedene Drum-Grundsounds im Wechsel, und zwei Hauptakteure, die einen lediglich sehnsüchtig an die Platten von vor zehn, fünfzehn Jahren denken lassen. Nee Leute, hier ist das Feuer raus, auch wenn in einzelnen Momenten noch mal die frühere Smoothness durchblitzt. Doch das lässige Rollen bestimmen inzwischen andere.
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Foundation
VÖ: 01.01.1998