In der HipHop-Szene des ablaufenden Jahres ist ein Phänomen des öfteren aufgetreten, das für diesen Musikstil aufgrund seiner jungen Geschichte bisher weitgehend unbekannt war: Die Rede ist von der Reunion. De La Soul, EPMD, Public Enemy und einige mehr spielen alle wieder in Originalbesetzung im Rapgame mit, und haben durch die Bank bewiesen, daß die Altmeister noch immer on top sind. Dies gilt in gleicher Weise auch für Brand Nubian, die den werten New School-Hörer zum erstenmal seit sechs Jahren wieder in den Genuß eines Albums im Original-Line-Up kommen lassen. Natürlich haben sie Vibe und Arrangement ihrer Beatbomben den aktuellen Trends im HipHop angepaßt, sind relaxter, zahmer und soundtechnisch konsensfähiger geworden. Doch trotzdem gelingt es ihnen, ziemlich einzigartig und höchst abwechslungsreich zu klingen. Denn besonders beeindruckend ist ihre Fähigkeit, zwischen radiotauglichen Kommerznummern, die aber völlig ohne die sonst so übliche Schmalzigkeit auskommen, und superfetten DeepHop-Nummern, die sogar Wu-Tang zur Ehre gereichen würden, hin und her zu switchen. Das dürfte vor allem daran liegen, daß Grand Puba, Sadat X, Lord Jamar und Alamo bei der Auswahl der betreuenden Produzenten echte Größe bewiesen haben, denn DJ Premier, Lord Finesse, Chris Liggio, Buckwild und Diamond D legen durch die Bank eine großartige Arbeit ab. Gut, daß ihr wieder da seid, Jungs.
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Fire In The Hole
VÖ: 20.09.2004