Jon Spencer ist der James Bond der aktuellen Rockszene: Ständig umringt von schönen Frauen. Nun zeigt uns seine Schwester, wie man amtlich den Tanzboden rockt.
Auch wenn Boss Hogs Cristina Martinez zweifellos besondere Qualitäten mit sich bringt (nur musikalische natürlich), muss sie sich warm anziehen (was sie ja häufig zu vergessen scheint…): Hier kommt starke Konkurrenz aus der eigenen Familie. Schwipp-Schwägerin Muffin Spencer und ihre Band Brassy offenbaren uns mit ihrer verschmitzt groovenden Ratatouille aus tanzbarer Rockmusik, knackigen Uptempo-Beats, wilden Scratches und dreckigen Gitarren, dass die Familie Spencer sehr genau weiß, wie man eigenständige, druckvolle, zeitgemäße Individualisten-Musik bastelt. Zwar würde man gerne einem direkten Vergleich mit Boss Hog aus dem Wege gehen, aber es geht nicht – Brassy hauen einfach in eine zu ähnliche, wenn auch etwas elektronischere Kerbe. Charmant bollernde Rhythmen aus dem Computer, analoge, leicht krächzige Sounds mit viel Witz und schmissige Gitarrenhooks, die auch mal fast punkig daher kommen. Obendrauf die leicht nölige, nach unanständig verdorbener Lolita klingende Leadstimme Muffins, und fertig ist eine äußerst unterhaltende, unmkomplizierte Platte, die rockt, die tanzbar ist und einfach viel Spaß macht. Und so überrascht es denn auch nicht, dass in den vergangenen Tagen schon ein paar Mal auf dem VISIONS Flur zu hören war: Brassy haben das bessere Boss Hog-Album gemacht! So ganz falsch ist das nicht.
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Gettin' Wise
VÖ: 12.05.2003