Breeze
Sour Grapes
Grundlage des Sounds auf dem dritten Album von Breeze ist jene nostalgische Post-Punk-Variante, für die vor allem The Cure Pate stehen und die eine große Hingabe für den klassischen Sound des Genres zeigt. Das können andere Bands auch, besonders wird es bei Breeze aber an den Punkten, wo das Songwriting über die Versatzstücke der üblichen Verdächtigen hinausgeht.
Da klingt der Opener “You’ve Decided” nach dem Madchester der Stone Roses und Happy Mondays, “Disposable” erinnert an die Psychedelic Furs, “Heart Attack Waiting To Happen” nimmt den stampfenden Elektropop von Depeche Mode mit und “Have You Ever Suffered” hat mit seinen fiependen Synthies sogar was von einem alten Dr. Dre-Instrumental.
Es ist erfrischend, eine Band zu hören, die mit so vielen offensichtlichen Retro-Elementen 2023 etwas strukturell so Spannendes und Abwechslungsreiches bastelt. Wobei es nicht schadet, dass mit Braeden Craig ein fähiger Schlagzeuger und mit Josh Korody ein herrlich exzentrischer Sänger dabei ist, der im Zweifelsfall die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Unter den vielen Post-Punk-Bands, die sich auf die ewig gleichen Epigonen berufen, sind Breeze eine willkommene Abwechslung, die Spaß macht. Selbst dann, wenn sie eigentlich nichts grunderneuern, sondern einfach einen tieferen Blick in die Truhe mit den Referenzen werfen.
Das steckt drin: The Cure, The Stone Roses, The Psychedelic Furs