Doch Benson fühlt sich nicht in den Schatten gestellt, sondern macht als Solokünstler so weiter, wie er es auch vor seinem 2005 begonnenen Engagement bei The Raconteurs tat. Dass “What Kind Of World” trotzdem relativ unbeachtet mitten in der Zeit des solo aufblühenden White erscheint, kann er nicht ändern. Benson hatte sich schon beim Vorgänger nichts vom damaligen Rummel um die Raconteurs versprochen, das wird heute nicht anders sein, weshalb hier nun auch (fast) Schluss sein soll mit all den Jack-White-Verweisen. Möchte man unbedingt einen anderen großen Musiker als Vergleich heranziehen, kann man trotz der vielen amerikanisch klingenden Songs auch mal nach Großbritannien blicken: “No One Else But You” und vor allem “Bad For Me” gehen mit ihren öffnenden Refrains auch als David-Bowie-Hymnen durch, die Benson neben den wenigen Powerpop-Tracks auf “What Kind Of World” am Besten stehen. “Met Your Match” und “Happy Most Of The Time” sind zwei dieser melodiegetriebenen Songs, die irgendwo zwischen gut gelaunten Weakerthans und Maritime spielen. Dass Benson aber auch auf 70er-US-Riffrock herumreiten kann, beweist er leider mehr als nur ein Mal. Mit platteren Texten könnte er so das Radio-Gedudel für den nächsten Harley-Ausflug über die Route 66 liefern. Manchmal klingt Benson einfach zu sehr nach Tom Petty, zu countryesk, wie im abschließenden “On The Fence” – oder aber zu wenig nach Jack White, in dessen Schatten er 2012 auch musikalisch steht.
weitere Platten
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VÖ: 02.12.2022
Dear Life
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VÖ: 17.01.2014
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VÖ: 04.09.2009
The Alternative To Love
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Lapalco
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One Mississippi
VÖ: 03.09.1996