Doch spätestens seit der Vollendung oder auch (Neu-)Interpretation des verlorenen geglaubten Beach-Boys-Wunderwerks “Smile” 2003 hat er alle bösen Geister vertrieben: die Drogen, die Depressionen, die deprimierenden frühen Soloalben, denen es oft an songschreiberischer Klasse fehlte und immer an einer guten Produktion. Die Ironie ist: Ausgerechnet die Beach-Boys-Klone Wondermints, Wilsons Begleitband auf und abseits der Bühne, scheinen den gestürzten Meister von allen Selbstzweifeln befreit zu haben. Auf seine alten Tage, mit 66, hat Wilson ein akribisch arrangiertes, in sich geschlossenes Konzeptalbum aufgenommen, das den unverwüstlichen Mythos Kaliforniens zelebriert: Sonne, Strand und Surfergirls. Klingt nach verklärter Nostalgie? Höchstens mit fünf Zentimetern Hornhaut auf dem Herzen.