Brides Of Destruction
Here Come The Brides
Text: Jörg Staude
Die modernste Platte von Nikki Sixx war der 94er-Versuch, mit “Mötley Crüe” eine Grunge-Industrialplatte zu machen. Musikalisch gelungen, aber kommerziell gefloppt. Nach diversen Crüe-Reunions-Touren, seinem Einstieg in die Designer-Szene, Nacktaufnahmen mit der attraktiven Ehefrau und was man sonst in Hollywood macht, hat Sixx seine eigenen Superstars gecastet, u.a. Tracii Guns von den LA Guns. Doch wer sich den Backstreet Boys oder N’Sync als Songwriter angeboten hat, sollte mehr auf der Pfanne haben. Mehr jedenfalls als ein Hin und Her zwischen Old School-Riffing, Modern Metal und stumpfen Hardrock. Eine Frage: Müssen Stadionchöre à la Bon Jovi (wie in “Natural Born Killer”) immer noch sein? Qualitativ schwankt diese Scheibe teilweise zwischen Black Label Societys besten und Monster Magnets schlechtesten Momenten, und das ist zu wenig, um einen alten Crüe-Fan zu beeindrucken. So klingen Platten, die immer noch mit einem Bein in den 80ern stehen – man höre “Life”, “Revolution” oder “Only Get So Far”. Schmockrock galore. Die Blaupause schimmert durch. Dann lieber die Originale.