Wahrscheinlich bin ich ungerecht, aber das experimentelle Suhlen in der eigenen Depression langweilt mich. Vielleicht fehlt mir auch nur der Zugang, und ich verstehe das Konzept nicht, aber was soll der einminütige Vorspann, in dem ein Kind eine Geschichte über zwei abschiednehmende Nachbarn vorliest, symbolisieren? Ist das nötig? Was soll das Interview mit Sänger und Songwriter Conor Oberst vor dem letzten Track? Ist das Selbstironie, oder werden hier tatsächlich Depression und Folgen, sprich: Werk des Künstlers, gedeutet? Auch die Songtexte lassen einen ratlos zurück: “Hers (eyes, d. Verf.) were green like July except when she cried they were red” heißt es beispielsweise beim zweiten Song. Mein Versuch, unbedarft in die nächsten Lieder hineinzuhören, scheitert. Zugegeben, Melodien und Instrumentierung sind teilweise recht gelungen, das sich in jedem Song steigernde Pathos der leidenden Stimme Obersts bricht jedoch mein Wohlwollen. Vielleicht sollte jemand dem Knaben, gerade mal 20 und wohl etwas mitgenommen durch private katholische Schulerziehung, Hermann Hesse zu lesen geben und sagen: “Alles wird gut, auch die Pubertät geht vorbei.”
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