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    Briqueville
    Quelle

    VÖ: 02.10.2020 | Label: Pelagic/Cargo
    Text:
    7 / 12
    Briqueville - Quelle

    Wenn Briqueville erstmals einem Album einen Namen geben und das dann “Quelle” heißt, wäre es ein Fehler, an klares Wasser zu denken: Bei den Post-Metallern geht es um den mystischen Ursprung von Dunkelheit und Verderbnis.

    Abzulesen ist das am Cover-Motiv mit hervorstehenden Knochen und fahler Haut, das ebenso an das Vorgängeralbum anknüpft wie die konsequent weitergeführte Benennung der Songs. So beginnt “Quelle” mit “Akte VIII” und einem Geräuschcocktail, der Assoziationen von nässender Schotterflechte bis zu saurem Regen weckt, der zischend auf ein Blechdach prasselt. Schrill und fesselnd pendeln sich die Gitarren zu pulsierendem Post-Metal ein. Das folgende “Akte IX” schafft es nicht ganz, diesen Fokus aufrechtzuerhalten. “Akte X” hingegen ist mit über 14 Minuten das theatralische Herz- und Meisterstück des Albums: Wie kochender, schwarz-glänzender Teer, der Klangblasen wirft, aus denen benommen machende Dämpfe aufsteigen, ziehen darin dicht wabernde Gitarren an einem vorüber. Einem Heuschreckenschwarm ähnlich machen sich summende Streicher aus dem Hintergrund über dieses Klangkonstrukt her und bahnen den Weg für einen Sturm aus Metal-Gitarren, der genau dann hereinbricht, wenn sich so etwas wie Hörkomfort eingestellt hat. Erst die Soundwände in “Akte XIII” und das Finale “Akte XV” reißen einen wieder ähnlich mit. Bis zur Quelle knisternder Intensität, aus der Vorreiter wie Sun O))) ihre Energie zapfen, sind Briqueville aber noch nicht ganz vorgestoßen.

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