Berlin. Hauptstadt. Fröhliche Menschen. Abenteuer. Und mittendrin ein paar Frauen – zu jung für ein geregeltes Leben, zu alt für all die Fröhlichkeit.
Das Leben will ertragen werden – das ist die Quintessenz des zweiten Albums von Britta, der Nachfolgeband der Lassie Singers. Erträglich gestaltet man es am besten, indem man tapfer trinken geht, sich mit Freunden die Nächte in irgendwelchen Clubs um die Ohren schlägt und den ganzen Rest mit Gleichmut erträgt. Oder so ähnlich. Aber irgendwann erwischen sie einen dann eben doch, die melancholischen Augenblicke – und das sind offenbar genau die, in denen Christiane Rösinger bevorzugt ihre Texte schreibt. Auf Kollektion Gold regiert jedenfalls wieder einmal das gramgebeugte Haupt – nicht ganz ohne Selbstironie inszeniert, aber eben doch mit genug Ernsthaftigkeit, um das eigene kleine Unglück nicht gänzlich der Lächerlichkeit preiszugeben. Und um das große Unglück handelt es sich ja immerhin nicht, denn im wesentlichen handeln die Texte nicht von zwischenmenschlichen Katastrophen, sondern von kleinen Missverständnissen und unerfüllten Sehnsüchten. Probleme die andere gern hätten eben: Die zu große Wohnung, der zermürbende Alltag, ein fast angewidert hingesagtes Ich bin so beliebt/Daß ich es kaum ertragen kann. Musikalisch eingebettet ist das Ganze in zeitlosen Indie-Pop, der mit Sicherheit keine Revolution losbrechen will, sondern einfach nur den passenden Soundtrack zu den Texten darstellt und sich dabei selbst bei den Instrumentals nicht in den Vordergrund drängelt.