Britta Persson
Top Quality Bones And A Little Terrorist
Text: Sascha Krüger
Dort jedenfalls entstand offenbar die gesamte Fotosession für Album, Single, Innencover und alle anderen Fotos zu dieser Platte. Nun gut – es passt ja auch. Denn bei aller dezenten Instrumentierung aus Akustikgitarren, Pianos, komischen Friemel-Sounds und Schemen von Rhythmus ist diese Platte zugleich in ihrer brüskierenden Ehrlichkeit ähnlich verschwommen und direkt in die Fresse wie ein zerknautschtes Gesicht mit Überbelichtung auf dem Kopierer. Zu sagen, so böte eine Schweden-Version von CocoRosie an, wäre zu einfach, aber dieses leicht Feminin-Verspulte in Arrangement und Gesang, dieses bruddelig Schräghängende im Songwriting zielt schon in eine ähnliche Richtung. Größere Aufmerksamkeit dürfte ihr auch deshalb Gewiss sein, weil sie im Studio ordentlich prominente Unterstützung hatte: Kristofer Åström und Per Nordmark von Fireside, Matthias Friberg von Logh und Peter Hermansson von Hidden Truck – alles Musiker, mit denen man entzückend vom Weg abkommen kann. Und das tun sie dann auch gern, wenn auch meist dezent. Aber was sich da so alles an Geigen, Ziehharmonikas, Tastengesumme und sparsam aber pointiert eingestreuten Elektronik-Bouncern herumtreibt, bietet dem, ders subtil mag, in der Tiefe sehr ordentliche Eintauch-Chancen. Damit macht Britta Persson natürlich Musik für nicht alle, sondern nur ein paar, die auf eine eigenwillig ausgelebte Introvertiertheit stehen. Die aber dürften ihr hold sein.
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